Franz Innerhofer

Franz Innerhofer, geboren am 2. 5. 1944 in Krimml bei Salzburg (Österreich) als unehelicher Sohn einer Landarbeiterin. Mit sechs Jahren kam er auf den Bauernhof seines Vaters, dort lebte (und arbeitete) er von 1950 bis 1961, anschließend Schmiedelehre, Militärdienst; ab 1966 besuchte er das Gymnasium für Berufstätige, danach Studium der Germanistik und Anglistik in Salzburg; Innerhofer lebte von 1973 bis 1980 als freiberuflicher Schriftsteller, u.a. in Arni bei Zürich (Schweiz); danach diverse Tätigkeiten, u.a. auf einer Bauhütte und im Buchhandel. Franz Innerhofer nahm sich am 19. 1. 2002 das Leben, am 22. 1. 2002 wurde er in seiner Grazer Wohnung gefunden.

*  2. Mai 1944

von W. Martin Lüdke

Essay

Sprachloses Leiden hat er zur Sprache gebracht. Er hat von sich gesprochen und von denen, die lebten wie er, die arbeiteten wie er, die litten wie er. Er hat die Worte wie das Brennholz eingesammelt, um die sprachlose Wut, die ohnmächtige Empörung, das stumme Leiden zu benennen. Er hat in der Figur des Holl seine eigene Kindheit und Jugend beschrieben, sein Dasein als „Leibeigener“ auf dem Bauernhof seines eigenen Vaters. Er war elf Jahre lang Knecht, dann Lehrling, Arbeiter, Abendschüler, Student. Mit seinem ersten Roman „Schöne Tage“ (1974) ist er auf Anhieb berühmt geworden.

Mit ...